Im Bereich der Bildung und Weiterbildung können deutsche Entwicklungen den US-Marktführern Paroli bieten, wenn es um Videokonferenzen geht. Den disruptiven Charakter der Videokonferenz-Technologie im Bildungsbereich unterstreichen die Abrufzahlen der Videos, die schon vor dem Lockdown produziert wurden und danach Zuwächse von mehr als 1000% gegenüber den anderen Erklärvideos aufweisen.
Leider ist in Baden-Württemberg entwickelte Technologie nur wenigen Fachleuten und Pädagogen bekannt, sonst wären die DSGVO konformen Lösungen viel häufiger im Einsatz als amerikanische Software, die wegen unsicher Rechtslage problematisch ist.
Zu modernen Bildungsszenarien gehören neben den altbekannten Lernplattformen wie Moodle oder Ilias jetzt auch Videokonferenzen. Ohne sie könnte auf Monate kein üblicher Präsenzunterricht stattfinden. Wegen der geltenden Abstandsregelungen zwischen den Plätzen passen nicht mehr alle Personen in Räume, die nicht für Corona-Zeiten gebaut wurden. Mit entsprechender Ausstattung könnte Teilnehmer am Home-Schooling teilnehmen, für die der Platz nicht mehr ausreicht.
Wer es als Kursleiter, Lehrer oder Moderator schon gewohnt ist, in vollem Umfang mit Moodle zu arbeiten, benötigt nur eine Kurzeinweisung in die Videokonferenzlösung, welche von der zuständigen Instanz (Schulleitung, Schulamt oder Kultusministerium) zugelassen ist. In Deutschland oder in der EU gehostete Plattformen sollten rechtlich unproblematisch sein.
Eduthek mit alfaview: Das Modell für kostenloses Lernen und Lehren
Konrad Rennert nutzt seit Jahren als freiberuflicher Online-Dozent des Karlsruher Bildungszentrums alfatraining deren selbst entwickelte Videokonferenz-Plattform alfaview. Diese Plattform kann seit März kostenlos von Bildungs- und gemeinnützigen Einrichtungen genutzt werden. Die Nutzung dürfte keinem Verantwortlichen Bauschmerzen verursachen. Die badischen High Tech Spezialisten sind seit Jahren mit der Bundesagentur für Arbeit im Geschäft. Von dort kommen die notwendigen Millionen Euro an Auftragsvolumen, um es zu ermöglichen, dass sie eine didaktisch ausgefeilte Software entwickelt werden konnte, die weltweit ihresgleichen sucht. Die Kurse der Karlsruher sind AZAV zertifiziert. Anbieter von geförderter Weiterbildung steht bei dieser Wahl nichts im Wege, weil die Wahl der Videokonferenzsoftware schon anderenorts anerkannt ist und nicht nachgewiesen werden muss.
Als unabhängiger Fachmann betreibt Konrad Rennert zunächst für die nächsten Monate die Plattform Eduthek.com. Dort betätigt es sich ehrenamtlich, so dass die Fortbildung für alle kostenlos ist. Als Ruheständler, der jetzt auf lange Erfahrungen zurückgreifen kann, hält er es für angemessen, anderen beim Einstieg in neue Lehr- und Lernszenarien zu helfen: Videokonferenz-Knowhow zum Lernen und Lehren für Pädagogen und Interessierte anzubieten, wenn diese keine anderen Angebote zur Fortbildung erhalten.
Jeder der das Angebot der Eduthek prüfen und mitmachen möchte, kann sich dort kostenlos zum online Dozenten fort- oder weiterbilden lassen. Man muss nur bereit sein, das in dieser Fortbildung erworbene Knowhow an die nächste Generation von Onlinedozenten auf dieser Plattform weiter zu geben. Dazu erhalten die Teilnehmer Zugang zu den seit Jahren aufgebauten Moodle-Kursen und Erklärvideos von Konrad Rennert auf seiner Lernplattform wer-weiss-was.net mitsamt der Möglichkeit, alle Fragen live zu besprechen.
Jeder kann bei dem Projekt „Lernen durch Lehren“ mitmachen. Die Teilnahme beendet man durch Nichtstun, wenn ausreichend Wissen und Routine rund um Videokonferenzen aufgebaut wurde, um damit unterrichtswirksame Lehrtätigkeiten oder Besprechungen durchzuführen.
Bei längerer Nichtbeteiligung wird man automatisch von der Plattform entfernt. Wer sich beteiligt, lernt durch Lehren, indem er oder sie das bereits erworbene Wissen an später hinzugekommen Teilnehmer weitergibt. So werden aus den Teilnehmern von heute die Moderatoren von Morgen. Wer sich in dieser Form einbringt, darf auch Materialien von Konrad Rennert nutzen und für eigene Veranstaltungen kopieren und anpassen. Soweit es sinnvoll und möglich wird die Methode des „Flipped Classroom“ eingesetzt. Es werden Erklärvideos aus früheren Veranstaltungen bereitgestellt. In der Folge werden neue Themen und offene Fragen bei Plenumsveranstaltungen in Form einer Videokonferenz behandelt und für die Nachfolgenden aufgezeichnet.
Die Eduthek ist ein völlig neuer Fortbildungsansatz für Interessenten aus dem Bereich der Pädagogik und für Mitarbeiter bei gemeinnützigen Einrichtungen, Vereinen, Kirchen und politischen Parteien. Oft haben sie kein Budget oder keine Ansprechpartner und wissen zurzeit nicht, wie sie passende Fortbildung beantragen können oder wann ihre notwendige Weiterbildung vom Arbeitgeber organisiert wird. Angebote, wie bei Eduthek.com können aber immer genutzt werden, weil das in eigener Verantwortung und in der Freizeit durchgeführt werden kann.
Kombination aus Moodle und Videoplattform: Viel Knowhow für geringe Budgets
Konrad Rennert kennt durch seine permanente Fortbildung ein halbes Dutzend weitere Plattformen und hat damit gearbeitet. Plattformen mit Firmensitzen außerhalb der EU sind wegen der DSGVO nicht unproblematisch. Wer schmerzfrei gegenüber amerikanischen Datenkraken ist, sollte sich auch Zoom anschauen. Mit allen Plattformen gelingt die Einarbeitung in kürzester Zeit wenn man schon intensiv mit einer gearbeitet unpraktische Erfahrung gesammelt hat: Ein erstes Training mit alfaview und anschließende Praxis mit Zoom oder anderen Produkten ist denkbar. Wer als E-Learning-Trainer mit einer Plattform gearbeitet hat, kann sich in kürzester Zeit umstellen, weil Videokonferenzen kein Hexenwerk sind. Die Bedienelemente sind ähnlich, so dass Erfahrung schnell auf andere Produkte transferiert werden kann, wenn die Hardware richtig konfiguriert ist und die Internetbandbreite ausreicht.
Rechtssicherheit, DSGVO
In der EU gehostete Plattformen versprechen Rechtssicherheit. Konrad Rennert hat auch mit dem in Deutschland entwickelten EduDip unterrichtet, weil die VHS seit 2 Jahren darauf setzen. Für Unterricht mit mehr als 4 aktiven Teilnehmern ist es jedoch unbrauchbar und eignet sich allenfalls für Streaming und für Webinare. Das Gefühl, live mit Kursteilnehmern und Teammitgliedern zu sprechen vermittelt Blizz von TeamViewer. Konrad Rennert schlägt vielen Kunden und Interessenten die Videokonferenz-Plattform Blizz des deutschen Marktführers für Fernwartung vor. Sie ist zwar mediendidaktisch nicht so gut für den klassischen Unterricht ausgelegt, wie das zuvor beschriebene alfaview. Aber es kommt von dem Göppinger Unternehmen welches schon mehr als 2 Milliarden Geräte für Fernwartung und Fernzugriff verbunden hat. Bei IT-Verantwortlichen in den Unternehmen ist das Produkt von TeamViewer daher als bekannte Marke leichter zu vermitteln als andere unbekannte Produkte oder Produkte die nicht dem EU-Recht unterliegen. Derzeit kann Blizz von TeamViewer auch von Schulen kostenlos genutzt werden. Bei Klassen mit maximal 50 Schülern können sich alle gleichzeitig im Videobild sehen, um das Gemeinschaftsempfinden zu fördern.
Die Nachteile bei den Unterrichts-didaktischen Erwägungen gegenüber alfaview werden durch den Vorteil ausgeglichen, dass Blizz praktisch alle verfügbaren Endgeräte im Internet, vom Smartphone bis zum PC in allen wichtigen Betriebssystem-Ausprägungen unterstützt.
Zoombombing-Unwesen erfordert Zugangskontrollen
Zoombombing macht eine Anmeldung zum kostenlosen Einstieg in Videokonferenzen erforderlich. Provokateure mit kriminellem Potential werden Trolle genannt. Zuerst nutzten sie frei zugängliche Links zu Videokonferenzen der amerikanischen Plattform ZOOM für ihre üblen Scherze. Pornografie und weitere unpassende Videos wurden in Video-Konferenzen eingeblendet. Solche Aktionen gilt es zu verhindern. Konrad Rennert gibt die Links zu den kostenlosen Angeboten für die Teilnehmer auf seiner Lernplattform bekannt. Dorthin gelangt man nur mit einer Anmeldung oder Einschreibung. Für den Erstkontakt per Videokonferenz hat er Autoresponder eingerichtet. Damit werden Anfragen zu Videokonferenzen automatisch registriert und beantwortet, ohne dass zusätzliche Arbeit anfällt. Die Erstanmeldung zur interessierenden Plattform gelingt mit einer formlosen Mail, auf die sofort automatisch geantwortet wird: alfaview@eduthek.com bzw. blizz@bluepages.de
Zu beiden Videokonferenzplattformen hat er jeweils ein YouTube-Video gemacht: Videokonferenz-Knowhow mit alfaview und Moodle und Videokonferenz-Knowhow mit Blizz und Moodle. Die Videos sind unter diesem Beitrag zu sehen. Dort wird das Konzept und die Wochenplanung für die Kombination aus Video- und Lern-Plattformen erläutert.
Problematisch für den Video-Unterricht ist nicht die mangelnde Verfügbarkeit von Hard- und Software, sondern die mangelhafte Vorbereitung aller zuständigen Stellen. Das ist auch im Beitrag des Bayrischen Rundfunks vom 7.5.2020 gut zusammengefasst:
Handlungsorientierte und konstruktivistische Lernmethoden
In den Foren der Lernplattform wer-weiss-was.net können Fragen gestellt und diskutiert werden. Im Sinne des Leitgedankens “Lerne durch Lehren” ist es, wenn möglichst viele Fragen durch andere Teilnehmer schriftlich oder noch besser Live in der Videokonferenz beantwortet werden. Die verbleibenden unbeantworteten Fragen werden in der Reihenfolge des Eingangs im Plenum am Donnerstag-Nachmittag bearbeitet. Die Dauer des Plenums bemisst sich nach der Anzahl aller auf der Plattform angemeldeten Teilnehmer in Minuten. Für 90 Teilnehmer werden z.B. 2 UE á 45 Minuten angesetzt. Fragen, die aus zeitlichen Gründen nicht mehr in der vorgesehenen Zeit behandelt werden können, werden am Anfang des nächsten Plenums vorgetragen. Plenums-Veranstaltungen werden aufgezeichnet und als MP4-Video bereitgestellt. Zusätzlich wird ein Ergebnis-Protokoll mit den Startzeiten der behandelten Punkte in der Videoaufzeichnung angefertigt.
Wer vor dem Termin im Plenum kurzfristig Antworten benötigt, kann gegen ein Honorar von 1€ pro Minute Hilfe in einer exklusiven Blizz-Konferenz (EBK) erhalten: Zur Anforderung sendet man eine E-Mail an ebk@bluepages.de und nennt das Thema und die in Frage kommende Zeit zwischen dem frühen Morgen und dem späten Abend. Nach der EBK wird die Dauer der durchgeführten EBK in der Antwortmail zur Anforderung bestätigt. Die Rechnung wird am Monatsende geschrieben oder wenn die aufgelaufene Dauer mindestens 20 Minuten beträgt.
Videokonferenz-Knowhow mit alfaview erwirbt man kostenlos – gefordert ist tätige Mitarbeit
https://wer-weiss-was.net/_/Blizz-Stundenplan-KW20.xlsx
https://wer-weiss-was.net/_/EduThek-Stundenplan-KW20.xlsx
In den Videos genannte Quellen:
27.3.2020, Helena Häußler | Digitale Lehre – drei mögliche Lehrszenarien: https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/3-lehrszenarien