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VHS-Kurse per Videokonferenz

Ein Vorschlag zur Schaffung einer Win-Win-Situation für zeitgemäße digitale Weiterbildung an Volkshochschulen auf Basis mehrerer bereits durchgeführter Pilotprojekte mit Videokonferenzsoftware hat am Sonntag einen neuen Höhepunkt erreicht. Ein Administrator des Deutschen Volkshochschulverbandes schloss eine Diskussion in der vhs.cloud und schrieb: „…schließe ich nun diesen Diskussionsstrang und entziehe Ihnen das Recht in diesem Forum zu posten.“

Beim Festakt zu „100 Jahre Volkshochschule“ hat der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle über Bildungsauftrag des Grundgesetzes eine Festrede mit völlig anderem Tenor gehalten. Zitat: „Das Grundgesetz will den kritischen und informierten, vor allem aber neugierigen Bürger.“

Wie der DVV mit kritischen Bürgern umgeht, sieht man im Bild. Das zugehörige Erklärvideo wurde am 26.1. bei YouTube hochgeladen.

Am Tag der Produktion des Videos war die Brisanz des Vorschlages noch nicht vorhersehbar: Wie wichtig könnte es in Zukunft werden, Fort- und Weiterbildung gefahrloser und umweltfreundlicher zu machen.

Derzeit jetten Menschen mit dem Billigflieger um die halbe Welt, um eben mal bei Webasto in Bayern ein Seminar zu besuchen. Digitale Weiterbildung geht auch anders. Tausende von Arbeitssuchenden werden jedes Jahr von der Bundesagentur für Arbeit mit Bildungsgutscheinen ausgestattet und erhalten Ihr persönliches Weiterbildungspaket in Form von Videopräsenzkursen. Viele von diesen Teilnehmern erhalten schon während der Maßnahme ein Jobangebot.

Warum sollte es vergleichbare Angebote nicht auch bei Volkshochschulen geben, bei denen sich jedermann privat und ohne Bildungsgutschein anmelden kann?

Ein entsprechender Vorschlag wurde schon vor Wochen unterbreitet.

Dem jetzt von Diskussionen ausgeschlossenem Kursleiter wurde mitgeteilt, er verstehe „auch nicht, dass eine Webkonferenzsoftware derzeit nur eine untergeordnete Rolle im gesamten digitalen Werkzeugkasten der Volkshochschulen spielt“. Die Diskussion begann schon vor den Ereignissen in China. Die Isolation, in der dort jetzt Millionen Menschen in der eigenen Wohnung eingesperrt sind, zeigt, dass man nicht nur über die seit 100 Jahren üblichen Kurse in Kreisklassen nachdenken sollte, sondern auch an Bildungsangebote, die überall im Land per Videokonferenz zugänglich sind. Konventionelle Volkshochschulkurse sind in weiten Teilen Chinas auf unabsehbare Zeit nicht denkbar. Unterricht per Videokonferenz ginge bei der dort vorhandenen Infrastruktur sofort. Dort scheitert der VHS-Gedanke aber wahrscheinlich daran, dass die Regierung nicht den kritischen und informierten und vor allem neugierigen Bürger will.

Aktuelle Pressemitteilungen:

https://www.openpr.de/news/1075572/VHS-Kurse-per-Videokonferenz.html

https://www.openpr.de/news/1075416/Das-Coronavirus-als-Impulsgeber-fuer-Innovation.html